Baugrunduntersuchungen - Drucksondierungen
Drucksondierung ist ein Verfahren zur Baugrunderkundung nach DIN EN ISO 22476. Hierbei wird ein Messkopf an einem Gestänge mit konstanter Geschwindigkeit
in den Boden gepresst. Es werden der Spitzendruck und die Mantelreibung gemessen, wodurch sich indirekte Rückschlüsse über Lagerungsdichte und Bodenart
ziehen lassen. Die Kraftmessung erfolgt über ein elektronisches Aufzeichnungssystem. Auf einem Laptop werden die Messkurven in situ dargestellt und können
sofort interpretiert werden.
Sofern es der Kunde wünscht führen wir mit einer speziellen Spitze Porenwasserdruckmessungen aus.
Warum sind elektrische Drucksondierungen schweren Rammsondierungen vorzuziehen?
Im Gegensatz zur schweren Rammsonde, bei der der Gesamtwiderstand (in Schlagzahlen je 10-cm-Eindringung) festgestellt wird, kann bei der
Drucksondierung tatsächlich der Widerstand, aufgeteilt nach Spitzenwiderstand und Mantelreibung, lokal in der jeweiligen Tiefe gemessen werden.
Die Drucksondierung ist somit frei von Einflüssen von sich am Gestänge anhaftenden Bodenanteilen. Bei der schweren Rammsonde können sich
vor allem bindige oder humose Böden oder Auffüllungen (Steine, Holz, etc.) oberflächennah am Gestänge anhängen und somit den Widerstand erhöhen.
Dies gilt auch, wenn diese Schichten bereits durchfahren wurden. Mit zunehmender Tiefe erhöht sich folglich die Gefahr am Gestänge anhaftenden Bodens und falsch ermittelter Werte. Die Drucksondierung ist zur Pfahlbemessung somit der schweren Rammsonde vorzuziehen.
Hinzu kommt, dass Drucksondierungen tiefer abgeteuft werden können als schwere Rammsondierungen und daher aussagekräftiger sind. Zudem sind
Drucksondierungen im Allgemeinen finanziell günstiger.
Drucksondierungen dienen der Beurteilung der Lagerungsdichte des Bodens. Einerseits lässt sich darüber ein Überblick über den Baugrund
verschaffen, andererseits können hiermit auch die Pfahllängen ermittelt und die Tragfähigkeit der Pfähle errechnet werden.
