Pfahlgründung: 9 Tipps sollten Sie bei der Planung und Auswahl Ihres Fundaments unbedingt beachten

Jedes Bauwerk braucht ein solides Fundament, um dauerhaft standfest zu bleiben. Ist der Boden Ihres Baugrunds jedoch zu weich, kann eine Pfahlgründung das ideale Verfahren sein. Diese Technik gewährleistet nicht nur langfristige Stabilität des Gebäudes, sondern trägt auch zur Kostensenkung bei. Denn mit einer Pfahlgründung trotzen Sie schwierigen Bodenverhältnissen und vermeiden kostspielige Reparaturen.

 

Der folgende Artikel geht detailliert auf die Vorteile, den Ablauf und die Kosten einer Pfahlgründung ein und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Projekte robust und kostengünstig realisieren können. Wir zeigen Ihnen, welche Pfahlgründungen es gibt und wofür sie sich am besten eignen. Anhand unserer praktischen Checkliste sehen Sie auf einen Blick, welche 9 Tipps Sie bei der Planung und Auswahl Ihrer Pfahlgründung unbedingt beachten sollten. So treffen Sie garantiert die richtige Entscheidung für Ihr Bauprojekt.

Inhaltsverzeichnis

Wichtiges in Kürze zu Pfahlgründungen:

 

Pfahlgründungen bieten ein sicheres und langlebiges Verfahren, wenn der Baugrund nicht genug Tragfähigkeit aufweist, um das Bauwerk zu tragen. Sie sind besonders vorteilhaft bei schwierigen Bodenverhältnissen wie weichen Böden.

 

Mit verschiedenen Pfahlarten – wie Rammpfählen, Bohrpfählen, Mikropfählen, Verdrängungspfählen und Schraubpfählen – lässt sich für jedes Bauvorhaben die passende Methode finden.

 

Pfahlgründungen sind umweltfreundlich, platzsparend und bieten langfristige Kosteneinsparungen durch ihre hohe Langlebigkeit.

Was ist eine Pfahlgründung und wofür wird sie eingesetzt?

Eine Pfahlgründung ist eine tiefliegende Fundamenttechnik, bei der tragende Pfähle in den Boden eingebracht werden. Ziel ist es, das Gewicht eines Bauwerks auf tiefere, tragfähigere Bodenschichten abzuleiten. Diese Technik kommt zum Einsatz, wenn die oberen Bodenschichten zu weich sind, um das Bauwerk zu stützen. Ein Beispiel dafür sind Lehmböden, Auffüllungen oder torfige Böden, die bei Regen an Standfestigkeit verlieren und daher eine tiefere Gründung erfordern.

Die 5 unterschiedlichen Arten von Pfählen

Es gibt 5 verschiedene Arten von Pfählen, die je nach geologischen Bedingungen und Anforderungen des Bauprojekts zum Einsatz kommen. Die Wahl des richtigen Pfahls ist entscheidend für die Stabilität des gesamten Bauwerks und die Wirtschaftlichkeit Ihres Projekts.

  • Rammpfähle werden durch Schlagen in den Boden gerammt. Sie sind eine kostengünstige Variante der Pfahlgründung. Rammpfähle werden häufig in Gebieten eingesetzt, die einen festen, aber nicht ausreichend tragfähigen Boden haben, und durch die Lautstärke und die Erschütterungen keiner gestört und nichts beschädigt wird.
  • Bohrpfähle werden durch Bohren in den Boden gesetzt und lösen weniger Erschütterungen im Vergleich zu Rammpfählen aus. Dadurch sind sie die ideale Pfahlgründung in städtischen Gebieten ohne hohen Grundwasserstand.
  • Mikropfähle sind kleinere Pfähle und komplizierter zu installieren. Daher werden sie zum Beispiel zur schonenden Sanierung älterer Gebäude eingesetzt, um deren Fundament zu verstärken. Sie eignen sich zudem besonders für enge Baustellen oder Gebäude.
  • Verdrängungspfähle werden in den Boden erschütterungsfrei und geräuscharm gebohrt. Sie eignen sich besonders für weiche Böden, die etwa aus Lehm, Torf oder Ton bestehen. Verdrängungspfähle sind vergleichsweise schnell und kostengünstig einsetzbar.
  • Schraubpfähle werden in den Boden gedreht und verursachen nur minimale Erschütterungen. Sie eignen sich besonders gut für leichte Lasten, wie zum Beispiel Carports, Wintergärten, Garagen etc.  

Bauen Sie auf einem Grund mit weichem Boden oder schwierigen Untergrundbedingungen? Wenn Ihr Baugrund nicht genügend tragfähig ist, lohnt sich eine Pfahlgründung. Auch bei großen Bauprojekten, wie Hochhäusern, Brücken oder Windparks, wird nahezu immer eine Pfahlgründung benötigt, um die erforderliche Standfestigkeit zu gewährleisten. In Venedig sind zum Beispiel nahezu alle Gebäude auf Pfählen gegründet, da der Boden zu weich ist, um schwere Lasten zu tragen.

Wie funktioniert eine Pfahlgründung?

Der Prozess der Pfahlgründung erfolgt in mehreren Schritten, der je nach geologischen Bedingungen und Bauanforderungen variiert. Die Grundprinzipien bleiben jedoch gleich.

1. Bodenuntersuchung und Planung: Bevor mit der Pfahlgründung begonnen werden kann, muss eine ausführliche geotechnische Untersuchung erfolgen. Sie gibt Aufschluss über die Tragfähigkeit des Bodens und hilft dabei, den richtigen Pfahltyp auszuwählen.

2. Pfahlsetzung: Der eigentliche Prozess der Pfahlsetzung hängt von der Art des Pfahls ab. Bei Rammpfählen werden die Pfähle durch Schläge in den Boden getrieben, während bei Bohrpfählen und Verdrängungspfählen ein Loch gebohrt wird, in das der Pfahl aus Stahlarmierung und Transportbeton eingebracht wird.

💡Die Wahl des richtigen Bohrpfahls hängt in erster Linie von den Bodenverhältnissen, Bauanforderungen, örtlichen Gegebenheiten, Umweltfaktoren, der Projektgröße und dem geotechnischen Untersuchungsbericht ab. Für jedes Bauprojekt wird die passende Art von Bohrpfahl anhand dieser Faktoren ausgewählt, um eine feste und langlebige Gründung zu gewährleisten.

Die 4 wesentlichen Vorteile der Pfahlgründung für Ihr Bauprojekt

Die Verwendung von Pfahlgründungen bietet 4 wesentliche Vorteile, die Sie bei Ihrem Bauvorhaben berücksichtigen sollten:

✔ Widerstandsfähigkeit auch in schwierigem Boden: Pfahlgründungen sorgen für eine feste Grundlage, auch wenn der oberflächennahe Boden nicht tragfähig ist. Sie übertragen die Last des Bauwerks auf tiefere, festere Bodenschichten.

✔ Umweltfreundliches Verfahren: Die Pfahlgründung erfordert zwar mehr Material als andere Fundamente, jedoch verursacht sie weniger Bodenaushub, der abtransportiert werden muss. Das trägt zur Schonung der Umwelt bei.

✔ Platzsparend: Pfahlgründungen benötigen weniger Fläche als traditionelle Fundamente. Dadurch sind sie besonders für beengte Baustellen geeignet.

✔ Wirtschaftlich: Pfahlgründungen kosten auf den ersten Blick mehr als Flachgründungen. Allerdings wird der vergleichsweise teuer zu beprobende und dann zu entsorgende Boden häufig in der Kostenkalkulation vergessen. Dieser Posten strapaziert das Budget dann deutlich. Tiefgründungen sind heutzutage also insgesamt nicht unbedingt teurer als Flachgründungen.

Wenn Sie ein Bauprojekt unter schwierigen Bedingungen haben, könnte eine Pfahlgründung das ideale Verfahren sein, um es sicher und kosteneffizient umzusetzen.

Erweiterung eines Freibads durch eine Pfahlgründung

Welche Kosten kommen bei einer Pfahlgründung auf Sie zu?

Die Kosten für eine Pfahlgründung variieren stark. Sie hängen von unterschiedlichen Faktoren wie den geologischen Bedingungen des Baugrunds und der Tiefe und Art der Pfähle ab. In kalten Regionen muss das Fundament beispielsweise in einer Tiefe verankert werden, die unter der Frostgrenze liegt. Nur so können Schäden durch gefrorenen Boden vermieden werden. Diese Tiefe variiert je nach geografischer Lage und muss bei der Planung berücksichtigt werden.

Rammpfahl: 50 und 150 EUR pro Meter
Bohrpfahl: 150 bis 300 EUR pro Meter
Mikropfahl: 200 bis 500 EUR pro Meter
Schraubpfahl: 100 bis 200 EUR pro Meter
Verdrängungspfahl: 80 bis 130 EUR pro Meter
💡Trotz der höheren Anfangskosten im Vergleich zu anderen Fundamentarten bieten Pfahlgründungen langfristig erhebliche Einsparungen. Ihre hohe Langlebigkeit und keine Wartung machen sie zu einem kosteneffizienten Verfahren für die gesamte Lebensdauer des Bauwerks.

9 Tipps, die Sie bei der Planung und Auswahl Ihrer Pfahlgründung beachten sollten

1. Führen Sie eine Bodenuntersuchung durch. Sie ist unerlässlich, um den richtigen Pfahltypen auszuwählen.

2. Wählen Sie einen Pfahltyp. Entscheiden Sie sich, basierend auf den geologischen Bedingungen und Ihrem Budget.

  • Rammpfähle sind kostengünstig. 
  • Bohrpfähle, wenn weniger Lärm und Vibrationen erforderlich sind und der Grundwasserspeigel weit entfernt ist (ideal für städtische Gebiete)
  • Mikropfähle, wenn wenig Platz vorhanden ist und die Lasten geringer sind.
  • Erschütterungsfreie Verdrängungspfähle eignen sich besonders für Böden wie Lehm, Torf oder Ton.
  • Schraubpfähle für eine besonders einfache Installation, ideal für weiche Böden und kleine Bauprojekte mit minimalen Erschütterungen.

3. Berücksichtigen Sie die Bauzeit. Die unterschiedlichen Methoden der Pfahlgründung unterscheiden sich hinsichtlich der Bauzeit. Behalten Sie diese im Blick, um Verzögerungen zu vermeiden. Rammpfähle sind beispielsweise besonders schnell zu installieren, während Mikropfähle zeitaufwendiger sind.

4. Behalten Sie die Kosten im Blick: Die Kosten der unterschiedlichen Pfahlgründungen variieren. Berücksichtigen Sie diese bei der Budgetplanung.

5. Planen Sie zukünftige Entwicklungen ein. Wenn Sie wissen, ob etwa Änderungen bei der Nutzung des Bauwerks zu erwarten sind, können Sie diese Faktoren berücksichtigen. So gewährleisten Sie langlebige Bauwerke.

6. Vermeiden Sie häufige Fehler. Sie können zu Kostenüberschreitungen und Instabilität führen.

  • Fehler 1: Mangelnde geotechnische Untersuchung – eine ungenaue Analyse der Bodenverhältnisse kann zu falscher Planung führen.
  • Fehler 2: Unterschätzung der Bauzeit. Planen Sie ausreichend Zeit für komplexe Techniken wie Bohrpfähle ein.
  • Fehler 3: Ignorieren zukünftiger geologischer Veränderungen. Stellen Sie sicher, dass die Gründung auch langfristig stabil bleibt.

7. Planen Sie langfristig Wartungskosten ein, auch wenn Pfahlgründungen keine Wartung erfordern. Kalkulieren Sie die Wahrscheinlichkeit von Reparaturen, besonders bei extremen geologischen Bedingungen.

8. Berücksichtigen Sie die Umweltfreundlichkeit der Methode. Vermeiden Sie unnötige Materialverschwendung und Bodenaushub. Wählen Sie einen Anbieter, der strenge Umweltauflagen einhält und nachhaltige Praktiken verwendet.

9. Wählen Sie den richtigen Anbieter mit Erfahrung und Know-how. Dieser sollte sich mit den spezifischen Bauverhältnissen auskennen und über die notwendige technische Expertise verfügen.

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Pfahlbohrgerät von Thade Gerdes im Einsatz

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Fazit: Warum Pfahlgründungen die beste Wahl für Ihr Bauprojekt sind

Pfahlgründungen sind das ideale Verfahren, wenn der Boden Ihres Bauprojekts nicht ausreichend tragfähig ist, um das Bauwerk dauerhaft sicher zu stützen. Pfähle sorgen für langfristige Stabilität, sind umweltfreundlich, platzsparend und minimieren zukünftige Reparaturkosten.

Dank der Vielzahl an Pfahlarten – wie Rammpfähle, Bohrpfähle, Mikropfähle, Verdrängungspfähle und Schraubpfähle – lässt sich für jedes Projekt im Bauwesen die passende Lösung finden, die den geologischen Bedingungen und den Projektanforderungen gerecht wird. Langfristig bieten Pfahlgründungen nicht nur eine hohe Sicherheit, sondern sind auch kosteneffizient und nachhaltig. Wenn Sie Ihr Bauprojekt sicher, schnell und umweltbewusst umsetzen möchten, ist eine Pfahlgründung die perfekte Wahl.

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Häufig gestellte Fragen zu Pfahlgründungen

Eine Pfahlgründung ist erforderlich, wenn die oberflächennahen Bodenschichten nicht genügend Tragfähigkeit bieten, um das Bauwerk zu stützen. Das ist beispielsweise bei weichen Böden der Fall.

Die Kosten einer Pfahlgründung variieren je nach Pfahlart und Bodenbedingungen. Rammpfähle kosten etwa 50 bis 150 EUR pro Meter, während Bohrpfähle bis zu 300 EUR pro Meter kosten können. Mikropfähle sind mit bis zu 500 EUR pro Meter am teuersten, bieten jedoch spezifische Vorteile in engen oder schwierigen Bauverhältnissen.

Rammpfähle werden durch Schlagen in den Boden eingebracht, was schnell und kostengünstig ist. Bohrpfähle werden hingegen in den Boden erschütterungsfrei und geräuscharm gebohrt und verursachen weniger Vibrationen und Lärm, was sie ideal für städtische Gebiete macht.

Bei einer Pfahlgründung werden tragende Pfähle in den Boden gesetzt, um die Last des Bauwerks auf tiefere, festere Bodenschichten zu übertragen. Der Prozess umfasst eine Bodenuntersuchung, die Auswahl des passenden Pfahls und die Installation durch Bohren, Rammen oder Schrauben.

Es gibt verschiedene Pfahlarten wie Rammpfähle, Bohrpfähle, Mikropfähle, Verdrängungspfähle und Schraubpfähle. Die Wahl hängt von den geologischen Bedingungen, den Bauanforderungen und der benötigten Tragfähigkeit ab.

Pfahlgründungen bieten langfristige Stabilität von Bauwerken, sind besonders umweltfreundlich, da sie weniger Material und Bodenaushub benötigen, und platzsparend sind. Sie sind ideal für schwierige Baugrundverhältnisse und reduzieren zukünftige Wartungskosten.

Der Hauptunterschied zwischen Flachgründung und Tiefgründung liegt in der Tiefe, in die das Fundament eingegossen wird. Flachgründungen werden direkt in den tragfähigen Boden in geringerer Tiefe gebaut. Das setzt einen festen Untergrund voraus, der die Last des Bauwerks tragen kann. Tiefgründungen, wie Pfahlgründungen, werden in tiefere, festere Bodenschichten eingebracht, um die Lasten von Gebäuden auf Böden zu übertragen, die an der Oberfläche nicht ausreichend tragfähig sind. Tiefgründungen werden vor allem bei weichen Böden benötigt.